Während das OZG die Umsetzung nutzerfreundlicher Online-Anträge im Blick hat, geht es bei der Registermodernisierung um Nachweispflichten. Warum müssen Antragsteller:innen mit viel Aufwand diverse Dokumente beibringen, wenn die entsprechenden Informationen der Verwaltung längst vorliegen – nur nicht exakt an der gleichen Stelle?
Hier liegt viel ungenutztes Potenzial: Denn wenn Datenflüsse funktionieren, wird der Online-Zugang für viele Verwaltungsleistungen noch bequemer und effizienter – besonders bei komplexen Verfahren, die diverse Angaben und Nachweise durch Nutzer:innen verlangen und über verschiedene Behörden hinweg orchestriert werden müssen. Dabei ist es selbstverständlich, dass die Steuerung der Datenflüsse im Antragprozess stets unter der Kontrolle der Antragsteller:in bleibt.
„Der Datenaustausch zwischen Online-Services und Registern kann nur funktionieren, wenn beide Seiten die gleiche Sprache sprechen – und muss von einer Vielzahl von Infrastrukturbausteinen unterstützt werden, wie etwa der Identifikation der richtigen Kommunikationspartner, der sicheren Datenübermittlung, der Berechtigungsprüfung oder der Umwandlung zwischen verschiedenen Datenformaten.“
Und nicht nur das Frontend der Verwaltung profitiert von der Registermodernisierung: Auch Behörden können bei ihrer Arbeit – etwa bei der späteren Prüfung von Anträgen – massiv vom verbesserten Datenaustausch profitieren. Es gibt in Deutschland heute schon äußerst leistungsfähige Informationsverbünde der Verwaltung – die jedoch stets weitgehend abgeschottete, isolierte Inseln darstellen. Die Registermodernisierung bietet auch für Behörden die Chance, benötigte Daten untereinander nach einheitlichen und damit skalierbaren Mechanismen abzurufen. Auch über Fachgrenzen hinweg.